Moodtracking mit Stimmungstagebuch – drei Gründe, warum du es tun solltest

Ich bin mein eigener blinder Fleck 

Manchmal habe ich Kopfschmerzen, und dann geht das Rätselraten los: Zu viel Kaffee? Zu wenig Schlaf? Oder habe ich Stress? Ich gebe zu: Ich bin mein eigner blinder Fleck! Es fällt mir im Alltagsgewusel nicht leicht, mitzubekommen, was die Ursachen sein könnten.

Von meinen Patientinnen und Patienten aus der Praxis weiß ich, dass es ihnen ähnlich geht: Manchmal sitzen sie in einem emotionalen Loch – aber seit wann? Und wodurch wurde die Talfahrt ausgelöst? Da heißt es oft: “Keine Ahnung!” – und das verstehe ich nur zu gut.

Hierbei kann “Moodtracking” helfen. Das Prinzip ist denkbar einfach:  Jeden Tag führst du mit präzisen Hilfestellungen Tagebuch über deine Stimmung. Du zeichnest du nicht nur deine körperlichen Grundbedürfnisse auf (z.B. Schlaf, Ernährung oder Bewegung), sondern auch, was dir Freude bereitet, was dich beschäftigt und welche Umstände – sei es das wechselhafte Wetter oder eine Veränderung deiner Medikation – dein Wohlbefinden beeinflussen. Schnapp die einen Stift und fang an, deinen Alltag zu erkunden – es dauert nur wenige Minuten. Ein Stimmungstagebuch ermöglicht dir, tiefer in dich selbst zu blicken. Hier kommen drei gute Gründe, es mal zu probieren:

  1. Du erkennst Muster: Tägliche Einträge, Wochenrückblicke und monatliche Zusammenfassungen helfen dir dabei, Muster zu erkennen. Manchmal ist alles, was wir brauchen, um uns selbst auf die Schliche zu kommen ein Stift, Papier und ein wenig Zeit für uns selbst.
  2. Du machst dich zur Priorität: Mit jedem Eintrag schenkst du dir selbst Aufmerksamkeit und nimmst dir ein wenig Zeit für dich. Hast du schon mal den folgenden Spruch gehört: “energy goes where attention flows”? Deine Energie geht da hin, wo deine Aufmerksamkeit hin geht. Und das darfst du selbst sein! Gerade, wenn du dich emotional und mental gerade in einer Schieflage befinden solltest.
  3. Du stärkst deine Selbstwirksamkeit: Du lenkst deine Gedanken auf die Bereiche deines Lebens, die Beachtung verdienen und die du verändern kannst. Mit der Zeit siehst du schwarz auf weiß, wo du ansetzen kannst. Das Ergebnis? Ein achtsameres, bewussteres Leben.

Meine Kopfschmerzen treten übrigens dann verstärkt auf, wenn ich zu viel schlafe! Darauf wäre ich ohne Moodtracking nie gekommen! Schnapp dir also Stift und Heft,  und begib dich auf die spannendste Reise, die es gibt – die Reise zu dir selbst.

Angelehnt an die Erfahrungen aus meiner Praxis (und angelehnt an meine eigene Kopfschmerz- Geschichte…) habe ich ein Stimmungstagebuch entwickelt, das dich liebevoll durch ein intensives Quartal begleitet. Du findest es hier: Mein Stimmungstagebuch

Es ist übrigens auch für therapeutische KollegInnen  im stationären und ambulanten Setting geeignet:  “Mein Stimmungstagebuch”  ist ein Brückenbauer zwischen den Sitzungen und sorgt dafür, dass wichtige Einsichten und Erkenntnisse festgehalten werden, und nichts ungesagt oder unbemerkt bleibt. Die Seiten sind in schwarz- weiß gehalten und eignen sich als Kopiervorlage, falls du nur einzelne Bögen nutzen magst. Es ist diskret führbar (keine weinenden Wölchen oder sowas auf dem Umschlag – einfach ein schönes Heft).

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